„40 Jahre Afghanistan“ Gesprächsabend in der Christuskirche – ein Bericht
Dr. Arley und Janice Loewen im Gespräch mit Qorban Sultani.
Am Dienstag den 23. August um 19 Uhr hatten wir einen interessanten Abend in der Christuskirche. Der Afghanische Teppich und die Sitzgruppe verliehen dem Raum eine orientalische Atmosphäre und wir fühlten uns hineingenommen in die orientalische Kultur.
Dr. Arley und Janice Loewen aus Kanada berichteten über ihre Zeit in Afghanistan, sehr lebendig und sehr engagiert. Wir „Westlichen“ fanden uns in derselben Situation, in der sich unsere Farsi-sprechenden Geschwister, die noch wenig Deutsch sprechen, dauernd befinden: Wir hörten Beiträge auf Farsi und warteten dann auf die Übersetzung. Wir sahen uns als Gäste bei unseren Iranischen und Afghanischen Geschwistern.
Arley Loewen hat Entwicklungsprojekte im Land geleitet, Schulen gegründet, Leiterschafts-Trainings durchgeführt und darüber auch Bücher geschrieben. Wer mehr über das Thema lesen möchte, kann im Internet die Buchtitel von Dr. Arley Loewen finden. Janice Loewen gab auf Bitten ihrer Nachbarn in Afghanistan Englischunterricht für Frauen und Kinder. Dabei benutzte sie ein Buch über die Propheten, die sowohl im Koran als auch in der Bibel vorkommen. Sie lebte mit im afghanischen Alltag, auch mit allen Problemen und Schwierigkeiten, die es gab.
Für uns war besonders wichtig: Was können wir aus den Erfahrungen von Arley und Janice Loewen für unseren Gemeindealltag lernen, um das Miteinander zu verbessern und die Integration, unsere Integration in die Kultur unserer Iranischen und Afghanischen Freunde, sowie deren Integration in unsere westliche Kultur zu fördern?
Das Sprachcafe‘ und gemeinsame Veranstaltungen, die ja schon stattfinden, sind ein guter Anfang. Es wäre gut, familiäre Beziehungen aufzubauen, denn das Familienleben spielt eine große Rolle in ihrer Kultur und auch für uns ist der persönliche Austausch wichtig. Wir müssen bedenken, dass die Afghanische und Iranische Kultur oft eher indirekt und „um einige Ecken“ kommuniziert, während wir oft direkt zum Thema kommen, nicht erst nach einer „Aufwärmphase“ bei Tee, Keksen und allgemeinen Gesprächen.
Nach dem Vortrag und Bildern vom Alltag der Loewens in Afghanistan hatten wir im Gemeinderaum bei Fingerfood einen lebhaften Austausch. Der Abend und die Informationen werden sicher ihren Niederschlag in unserem Verhalten und in den folgenden Veranstaltungen finden.
Harald und Hannelore Frey