‚Schönen guten Abend‘ mit Julian Sengelmann.
„Das war ein inspirierender und zugleich humorvoller Abend!“ Das war die Reaktion einer Besucherin von „Schönen guten Abend“ am 21. August 2021 in der Christuskirche. Der Abend, an dem Julian Sengelmann, in der Christuskirche zu Gast war, wurde aber noch mit anderen Adjektiven ‚bewertet‘: kuschelig, persönlich, aufregend, fröhlich, nachdenklich stimmend, vielfältig, … .
Kurz vor 19:00 Uhr waren knapp 40 Personen erschienen, um sich in der Christuskirche einen ‚Schönen und guten Abend‘ zu machen. Und dafür brauchten sie gar nicht viel zu tun, denn der Musiker, Schriftsteller, Moderator und Theologe aus Hamburg sorgte durch seine spritzige Art für eine rundum erfüllende Atmosphäre und das, obwohl der Kirchenraum nicht bis auf den letzten Platz gefüllt war. Manchmal konnte man, wenn Sengelmann besonders nachdenklich oder impulsiv wurde, geradezu den Eindruck haben, dass man mit ihm zuhause im Wohnzimmer sitzt. Auf dem Podium in der Christuskirche saß Julian Sengelmann jedoch meistens alleine. Hin und wieder gesellte sich der Pastor der Christuskirche zu ihm, um mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Auf feine, humorvolle und authentische Weise führte Julian Sengelmann, kombiniert mit viel Sprachwitz durch die Untiefen mancher kirchlichen Bräuche. Dabei erzählte er, genau so, wie sein lesenswertes Buch beginnt, auch durchaus persönlich. Wahrscheinlich ist das das Geheimnis seines schriftstellerischen Erfolgs (so seine Bücher denn schon ein ‚Erfolg‘ sind): Die Kombination aus persönlichem Erleben, scharfsinnigem Beobachten und nachvollziehbarer Analyse wissenschaftlicher Untersuchungen rund um das Thema Kirche.
Seine Lesung wurde entweder von ihm selbst durch schelmische Nebenbemerkungen oder durch das heitere Lachen der Besucher:innen unterbrochen.
Als Julian Sengelmann dann nach einer Stunde zur Gitarre griff und den Stuhl vor dem Lesetisch gegen einen Barhocker tauschte, veränderte sich die Stimmung in der Christuskirche hin zu einem melodiösen Liedermacher-Lebenslieder-Mutmach- und Mitsing-Konzert. Die zwischendrin spontan gereichten Kaltgetränke erfreuten die Gäste, die sich innerhalb kürzester Zeit von aufmerksamen Lesungsbesucher:innen zu mitgehenden Konzertbesucher:inen gewandelt hatten ebenso wie die Zwischenmoderationen, mit deren Hilfe Julian Sengelmann auch den zweiten Teil des Abends zu einem Gesamterlebnis formte.
Noch einmal zurück zum ersten Teil des Abends: Die vielen unterschiedlichen Themen, die Julian Sengelmann durch die einstündige Lesung mehrerer Kapitel seines vor kurzem erschienenen Buches ‚Glaube ja, Kirche nein? – warum sich Kirche verändern muss‘ anriss, wurden durch kurzen Gespräche auf dem Sofa wenigstens ansatzweise vertieft. Denn das war eine Kritik, die einige Besucher:innen äußerten: Die vielen unterschiedlichen Themen hätten an mehreren Stellen eine ‚Tiefenbohrung‘ verdient. Man kann diese Kritik auch nicht teilen, wenn man würdigt, dass Sengelmann es in so kurzer Zeit geschafft hat, viele kritische Themen der Institution Kirche so einfach und klar und zudem persönlich und nicht verurteilend anzusprechen. Und auch das haben etliche Besucher:innen wohlwollend geäußert.
Insgesamt konnten wohl alle Besucher:innen und auch die online zugeschalteten Gäste sich über einen gelungenen Abend freuen.
Nach der Zugabe war der Abend noch lange nicht zu Ende. Die Besucher:innen standen bei milden Temperaturen und kalten Getränken noch lange im coronakonform-hygienetechnisch-sicherheitsabstand-ermöglichenden Innenhof der Christuskirche beieinander.
Der Besuch einer Veranstaltung mit Julian Sengelmann ist empfehlenswert.
Und der Besuch des nächsten ‚Schönen guten Abend‘ in der Christuskirche wohl sicher auch.
Informationen folgen zu gegebener Zeit.