22. Februar 2024 | erlebt, Start-News

Moment mal! Radioandacht Karsamstag (u.a.) NDR

Karsamstag, 30.März 2024

‚Ich sehe Licht am Ende des Tunnels!‘
Ich bin im Urlaub unterwegs. Irgendwo in Slowenien.

In einer der vielen riesengroßen Höhlen.

Es ist dunkel, kalt und ungemütlich.

Eigentlich will ich jetzt nicht mehr.
Plötzlich ruft jemand: ‚Licht am Ende des Tunnels!‘
Ich atme auf! Endlich!

‚Licht am Ende des Tunnels!‘   Dabei muss ich an Ostern denken.
Die Bibel erzählt, dass Jesus am Karfreitag am Kreuz gestorben ist.
Diejenigen, die mit ihm unterwegs gewesen sind, sind unendlich traurig und enttäuscht.
Alles schwarz, alles dunkel. Keine Hoffnung mehr. Aus. Vorbei.

Dann kommt der Karsamstag. Heute. Das ist so ein Zwischentag. Nicht Fisch noch Fleisch.

Am Sonntag wird es heißen:
‚Als die Sonne aufgeht, kommen die Frauen zum Grab von Jesus.‘

So fängt die Geschichte von Ostern, von der Auferstehung Jesu an.
Mit Sonnenaufgang, mit Licht, mit Leben!
Jesus hat gesagt: ‚Ich bin das Licht. Ich bin das Leben. Ich bin bei euch!

Aber Karsamstag ist nicht Ostern.
Am Karsamstag ahnen wir erst ein Licht am Ende des Tunnels.
Da ist es noch nicht.
Solche „noch nicht“- Zeiten gibt es im Leben.
Da heißt es durchhalten und hoffen und weitergehen.
Bis das Licht kommt.   


Mittwoch, 27.März 2024  

Ein Lachanfall aus heiterem Himmel. Zwei Jugendliche laufen hinter mir und können sich kaum mehr einkriegen. Lachen die wegen mir? Ich lasse sie überholen und stelle fest: Nein, sie haben Handys in der Hand und lachen über irgendwelche Bilder.

In den Bildermassen meines Handys schlummert das Bild eines lachenden Jesus.
Ich habe es irgendwo mal abfotografiert. Kein kitschiges Bild mit einem milde lächelnden Jesus. Sondern ein Jesus mit herzhaftem Lachen!
Die Jugendlichen im Park passen gut an seine Seite.

Hat Jesus gelacht? Ja, natürlich! Leider berichten uns die biblischen Autoren nichts davon.  Wenn Jesus aber einer von uns war, ein Mensch, so wie wir – und das sagt die Bibel nun wirklich an vielen Stellen – dann hat er auch gelacht.

In dieser Woche feiern wir Karfreitag und Ostern.
Auf seinem Leidensweg hatte Jesus wirklich nichts zu lachen.
Sein Tod war wirklich eine todernste Sache.

Zum Ostermorgen, zum Sonntag, gehört aber auch das Lachen.
Das Osterlachen. Am Ostersonntag ist das für viele Christinnen und Christen eine schöne Tradition. Sie lachen den Tod aus. Das Leben ist stärker.


Donnerstag, 21.März 

„In jedem Menschen steckt ein kleiner Dichter“, hat meine Lehrerin immer gesagt.
Und auch mich hat sie nicht aufgegeben. Obwohl ich nicht so wirklich begabt war.
Was aber gestimmt hat:
Gedichte und Gebete helfen in eine andere Gedankenwelt abzutauchen.

Ich habe ein kleines Büchlein bei mir im Regal stehen.
Manchmal schlage ich es einfach auf und lese darin.
Dann freue ich mich über die Gedichte und Gebete für alle Lebenslagen.
Und über die poetische Sprache.
Ich lese ein paar Zeilen und tauche kurz ab in eine andere Gedankenwelt.

Es gibt Gefühle, die sind so tief, die kann man nur mit Musik oder durch Poesie ausdrücken. Alltagssprache reicht da nicht aus….

Heute am 21. März ist der Welttag der Poesie…..

Den ‚Welttag der Poesie‘ gibt es seit 24 Jahren. Immer am 21.März. Die UNESCO möchte weltweit daran erinnern: Mit Sprache und Gedichten haben wir einen riesigen Schatz!
Wir können Gedanken, Gefühle, ganze Welten zum Ausdruck bringen.
Am diesjährigen Welttag der Poesie werden Kinder – aus traurigem Anlass – aufgefordert,
Gedichte für den Frieden zu schreiben.

In meinem kleinen Büchlein steht auch ein Friedensgedicht.
Es ist ein altes Gebet.
Meine Lehrerin kannte es bestimmt auch.

O Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens,
daß ich Liebe übe, wo man hasst,
daß ich verzeihe, wo man mich beleidigt,
daß ich verbinde, wo Streit ist,
daß ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
daß ich Licht anzünde, wo Finsternis ist.

 

 


Montag,18.März 2024

Es ist atemberaubend. Besonders für mich, den norddeutschen Flachlandbewohner.
Diese Berge! Selten zieht es mich von den geliebten Nord- und Ostseeküsten weg.
Im letzten Urlaub hat meine Frau mich mal wieder in die Berge entführt.

Da stehe ich also irgendwo auf einer Alm. Weite Wiesen. Gewaltige Bergmassive.
Ab und zu ein paar Kühe. Es fehlt nicht viel und ich stelle mir noch einen röhrenden Hirsch vor dem Gebirgszug vor. Postkartenidylle vom Feinsten.

Beim Wandern schaue ich oft nach oben. Selbst wenn es holprig wird. Ich schaue oft nach oben zu den Gipfeln auf dem Weg zwischen Almhütte 1 und Pause Nummer 2.

„Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt mir Hilfe?“ So heißt das in einem Bibelspruch. Das kann ich gut verstehen. Denn
wenn ich zu den riesigen Berge hochschaue, dann merke ich, wie klein ich bin.
Mein eigenes Leben erscheint unbedeutend.
Der Schreiber des Psalms ist sich sicher: Die Berge entspringen den Gedanken des Schöpfergottes. Und die herrliche Natur führt ihn zur Aussage:
„Meine Hilfe kommt von Gott, der Himmel und Erde gemacht hat.“

Zuhause zurück freue ich mich wieder an den herrlichen Stränden und an der Weite des Meeres.
„Meine Hilfe kommt von Gott, der Himmel und Erde gemacht hat.“ Das passt auch in der norddeutschen Tiefebene.


13.März

Eine Million Minuten. Das sind knapp zwei Jahre.
Und so heißt auch der Film, den ich mir anschaue.
Ich sitze im Kino und tauche ab in die Geschichte.
Vater, Mutter, zwei Kinder. Sie haben Probleme. Mit dem Leben und auch miteinander. Gemeinsam brechen sie aus dem Alltag aus. Für eine Million Minuten.
Besonders der Tochter soll es dadurch besser gehen und das Paar muss auch an seiner Beziehung arbeiten.
Einige Szenen des Kinostreifens kommen mir aus dem eigenen Leben bekannt vor.
Wie reagiere ich als Vater oder als Ehemann in bestimmten Situationen?
Wie verhalte ich mich, wenn es kriselt?

Nachdenklich sitze ich in meinem Kinosessel.

Auf dem Weg nach Hause versuche ich mich im Kopfrechnen.
‚Wenn zwei Jahre eine Million Minuten sind,
dann bin ich gerade etwa … 29,5 Millionen Minuten alt.‘ Jede Minute ist wichtig!
An der Beziehung arbeiten, für Kinder und für andere da sein, dazu brauche ich eine Minute, fünf Minuten, 10 Minuten. Oder auch länger. Jede Minute zählt.
Mich macht das tatsächlich nervös.
Schaffe ich es, die Zeit richtig zu füllen?
Was für ein Druck kann das sein!
Wie soll ich dem gerecht werden?
Ich bin ganz erleichtert, als mir in diesem Moment ein Spruch aus der Bibel einfällt:
‚Ich kann ruhig sein. Meine Zeit steht in Gottes Händen.‘

 


6.März

Hier geht es zur Audiodatei von NDR 2

Es ist kalt und es regnet in Strömen. Ich biege um die Ecke und traue meinen Augen nicht. Zwei Männer bereiten unter einem kleinen Vordach alles fürs Grillen vor.
In dieser Jahreszeit! Bei diesem Wetter!
Tja, andre Länder, andre Sitten.

Ich gehe an ihnen vorbei und grüße.

Im vierten Stock des Flüchtlingsheimes besuche ich eine Familie.
Seit zwei Jahren lebt sie dort. Ein Raum, drei Personen und jetzt noch ein Neugeborenes.
Ich sitze mit ihnen auf dem Boden und bekomme leckeren Tee.
Ich bleibe nur ein halbes Stündchen.
Dann mache ich mich auf den Weg zurück. Durch die langen Flure, vorbei an vielen Einzimmerwohnungen vieler Familien aus vielen unterschiedlichen Ländern.
Es regnet noch immer. Jetzt leuchtet die Glut im Grill. Und es duftet gut im Hauseingang. ‚Einen schönen Tag noch!‘ ‚Du auch! Willst du Hähnchen?‘
Ein freundliches Hin und Her und ein paar Minuten später gehe ich mit einem leckeren Stück Abendessen zwischen den Fingern durch den Nieselregen nach Hause.
Andre Länder, andre Sitten! Zum Glück! Ich bin froh, richtig froh, dass Gastfreundschaft für viele Menschen so selbstverständlich ist.
Einfach teilen, was man hat. Mitten im Leben.
Vielleicht ist das ja ein Vorgeschmack auf den Himmel.
Vom Himmel ist in der Bibel zu lesen: ‚Aus der ganzen Welt, aus Ost und West, aus Nord und Süd, werden die Menschen kommen und in Gottes Reich ein Freudenfest feiern.‘

 


1.März

Hier geht es zur Audiodatei bei NDR 2

Ich nutze mein neues Handy als Wecker.
Seitdem nervt mich jeden Morgen um Punkt 6 Uhr 5  ‚Merimba‘.
Es muss endlich mal ein neuer Weckton her! Es gibt auch so Melodien wie ‚Gitarre‘, Grillenzirpen‘, ‚Seidenweich‘ oder ‚Sternschnuppe‘.
Noch besser wäre aber jemand, der mir leise ins Ohr flüstert:
‚Guten Morgen! Aufstehn!‘  ‚Mhhhhh, …. noch nicht!‘. ‚Dohoch, jehetzt. Aufstehn.‘

In der Bibel ist auch von einem persönlichen Weckdienst zu lesen.
Zitat: „Jeden Morgen weckt mich Gott. Er weckt mir das Ohr, damit ich ihn höre.“
Das hat der Prophet Jesaja geschrieben.

Ich gehe mal davon aus, dass Jesaja morgens keine übernatürlichen Begegnungen mit Gott hatte. Und einen Wecker hatte er ganz bestimmt nicht neben seinem Bett stehen.
Vermutlich wurde er langsam aber sicher durch den Sonnenaufgang geweckt.
Jesaja wurde wach und war bereit für seinen Alltag.

Und in seinem ganz normalen Leben entdeckte er Gottes Spuren.
Er stellte für sich fest: Gott handelt in meinem Leben.
Und für ihn war auch klar:
Bevor ich richtig wach werde, ist Gott schon hellwach für mich.
Gott ist da und begleitet mich an jedem Tag.

Ich muss jetzt endlich mal meinen Klingelton umstellen und neu abspeichern.

Für mich abspeichern will ich auch: Gott ist für mich da und begleitet mich.