30. Januar 2025 | 

Die Kleinen Schritte – Ein Weg zum Ziel, unsere Chance??!!!

Liebe Geschwister, liebe Freunde,
im November 2010 haben wir uns mit Pastorin Dagmar Wegner aus Berlin Gedanken darüber gemacht, welche Vorstellungen in unserer Gesellschaft vorrangig sind, wie sich die Gesellschaft in den vergangenen Jahren verändert hat und wie wir uns verändert haben.

Es gilt, das Interesse für den Glauben zu wecken. Es gilt, zu zeigen, dass wir durch den Glauben im Alltag gestärkt werden und für Fragen und Zweifel Verständnis haben. Wir haben nicht auf alle Fragen eine Antwort. Wir müssen die Veränderungen der Gesellschaft, die auch uns verändert haben, zur Kenntnis nehmen und in unsere Angebote und Veranstaltungen einbeziehen. Wenn wir mit weltfremden Angeboten kommen, hört niemand hin und keine/r nimmt uns ernst.

Seit Jahren, genauer seit Jahrzehnten, werben wir (meistens) im Herbst mit Veranstaltungen für den Glauben und haben dies auch mit Hilfen für praktische Lebensfragen aus christlicher Sicht verbunden. Wir sind froh und dankbar für eine lebendige und offene Gemeinde. Gäste kommen, in den Gruppen sind neben den Mitgliedern viele aus dem Gemeindeumfeld, die zu Freundinnen und Freunden der Gemeinde geworden sind.

In den Jahren 2000 – 2001 haben wir versucht, das geistliche Leben durch Leitsätze zu charakterisieren. Unser Ziel war es, damit auch positive Verhaltensänderungen zu bewirken und den Glauben zu stärken. Der Prozess der Leitsatzentwicklung war intensiv und fruchtbar, wir haben intensiv daran gearbeitet, formuliert, gebetet und sie schließlich verabschiedet. Dann waren sie nach kurzer Zeit vergessen, weil wir sie nicht mit praktischen Schritten verbunden haben.

Jesu Auftrag an uns ist klar:
„Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters
und des Sohnes und des heiligen Geistes“ Matthäus 28.19.

Wenn wir im Hamburger Raum Jesu Auftrag umsetzen wollen müssen wir uns auf die Bedingungen einstellen, unter denen wir und unsere Mitmenschen heute leben. Wir müssen das „GEHET HIN“ neu definieren, einladen, mit den Nachbarn sprechen, selbstverständlich vom Glauben reden. Eine Erkenntnis einer Gemeindefreizeit auf der Heideburg in Hausbruch (heute ist dort eine Schule) mit Br. Rudi Sichelschmidt in den 70-er Jahren war:
So wie andere montags vom Fußball sprechen, sollten wir montags begeistert vom Gottesdienst und der Predigt sprechen.

Wir sehen heute, dass die Bereitschaft, sich schnell und verbindlich einer Gruppe anzuschließen, abgenommen hat. Das ist so, es ist nicht schlecht, es ist nicht gut, es ist unsere Realität. Wir müssen es zur Kenntnis nehmen und uns darauf einstellen.

Denken Sie bitte mal einen Moment darüber nach:
Wie hat sich MEIN Verhalten in den letzen 10 oder 20 Jahren verändert, seit
ich so zwischen 15 und 20 war? Oder seit ich so ca. 25, 35, …war? (je nachdem wie alt sie sind)
Was habe ich damals für die Gemeinde für meinen Glauben eingesetzt, wie verhalte ich mich jetzt und warum?

Nehmen Sie die Situation heute als gegeben und als Chance hin und überlegen Sie:
Welche positiven Ideen und Ansätze habe ich heute?
Wen kann ich wie erreichen? Was kann ich wie umsetzen?
Wo muss ich aufgrund der Situation umdenken?
Überlegungen zu diesen Fragen sind der Ausgangspunkt für den vom Ältestenkreis angestoßenen, im Vorstand und in der Gemeindeversammlung diskutierten und reflektierten „Zielprozess“.

Wir wollten als Gemeindleitung bewusst einen Impuls geben, haben mit Marco Friesens Hilfe in mehreren Ältestenklausuren die Grundlagen erarbeitet und dann im Vorstand und in der Gemeinde weiter überlegt. In einer eindruckvollen Gemeindestunde am 25. Mai 2008 haben wir das Konzept der kleinen Schritte miteinander entwickelt und das Ergebnis auf kleinen Karten auf dem „Zielbrett“ im Eingang veröffentlicht. Bastian Erdmann und Jörn Petersen haben sich hier besonders eingebracht.

In der Gemeindversammlung am 16. Januar 2011 haben wir an diesen kleinen Schritten weiter „gearbeitet“. Wir haben uns in den Tischgruppen gefragt:

– Was tut sich Positives in der Gemeinde?
– Wofür bin ich besonders dankbar?
– Worauf müssen wir besonders bedacht sein:

Es zeigte sich, dass viele Elemente des Gemeindelebens uns besonders dankbar machen. Die Ergebnisse der Tischgruppen haben wir am 23. 1. 2011 nach dem Gottesdienst ausgelegt, sie sind in der Tabelle (s. u.) abgedruckt.

Danach haben wir uns am 16.1. in den Tischgruppen mit den Zielen beschäftigt und überlegt, welche Wünsche wir haben und welche kleinen Schritte wir in Zukunft gehen wollen. Weil die Zielformulierung „Wir sind“ für einige missverständlich ist, habe ich sie für die Gemeindversammlung am 16. Januar als Gestaltungsbereiche umformuliert. Beide Formulierungen finden Sie / findet Ihr auf den Ergebnisbögen, die ebenfalls in diesem Gemeindebrief zu
finden sind.
Wir haben die Ziele im Sinne von Philipper 3.12 formuliert:
„Nicht, dass ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage
ihm aber nach, ob ich’s auch ergreifen möchte, nachdem ich von Christo Jesu
ergriffen bin“.

Die Ergebnisse habe ich in der Tabelle (s. u.) zusammengestellt. Wir werden sie im Vorstand und in der Gemeindeversammlung oder in Gemeindeforen weiter bedenken, da die „Kleinen Schritte“ ein wesentlicher Weg zur weiteren Entwicklung unserer Gemeinde und für die Erfüllung unseres Auftrags sind.

Nur wenn wir hingehen, können wir versuchen, Jesu Auftrag zu erfüllen, voll Zuversicht und Hoffnung, in Geduld und mit Bedacht, ohne Überheblichkeit aber auch ohne Furcht.

Wir, der Vorstand, die Pastoren und die Ältesten wünschen uns, dass wir, wie der Kämmerer in Apostelgeschichte 8.39, „unsere Straße fröhlich ziehen“. Im Vertrauen auf die Zusage Jesu, bei uns zu sein, in dem Bewusstsein, dass wir miteinander auf dem richtigen Weg sind, den Auftrag „gehet hin…“ in unsere Zeit und Situation übersetzt zu haben. Wenn wir erkennen, dass etwas nicht zum Ziel führt, können wir es ja miteinander verändern und korrigieren.

Wir bitten alle Freunde und Gemeindeglieder in ihrem Rahmen mit zu gehen, kleine Schritte zu machen, auf einander zu zu gehen, den Zusammenhalt in der Gemeinde zu stärken und für Gäste offen zu sein.

Gehen Sie mit?

 

Kategorien: Theologie und Gemeindealltag
Schlagwörter: Leitsätze, Nachbarschaft, Novemberabende
Autor: Harald Frey
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