Abels – Brief 2020 – Corona in Argentinien
Uta u. Marcelo Abel, Los Inmigrantes 747, 3603 El Colorado- Formosa
Argentina November 2020
Liebe Freunde,
sicher warten viele von euch auf Nachrichten von uns, und wir freuen uns, wenn wir etwas von euch lesen. Die weltweite Pandemie hat die Pläne für dieses Jahr ducheinandergebracht. Mit 234 Tagen Quarantäne liegen wir wohl in Argentinien ziemlich an der Spitze!
8 Monate kein Unterricht in den Schulen und anfang Dezember ist das Schuljahr zuende. Die Lehrer haben alles getan, um über Internet mit ihren Schülern in Verbindung zu stehen und den Lernstoff zu vermitteln. Aber im Landesinnern gibt es wenig Technik, und wie sollen die Kinder lernen, wenn sie in einer Familie nur ein Handy haben oder kein Internet zur Verfügung steht. Die wirtschaftliche Situation ist chaotisch, Gewalt ist an der Tagesordung, und trotz strenger Massnahmen bekommt die Regierung den COVID nicht unter Kontrolle.
Pessimisten sagen hier : WER NICHT AN COVID GESTORBEN IST, WIRD AN HUNGER STERBEN!
In unserer kleinen Stadt gibt es keinen COVID-Fall, sodass wir weniger Einschränkungen innerhalb der Provinz haben, aber wir sind vom restlichen Argentinien total abgeschottet. In all den Monaten gab es keine Möglichkeit unsere Kinder und Enkelkinder zu besuchen.
Unsere GOLDENE HOCHZEIT am 17.7.
feierten wir beide mit „asado“ und Eistorte zu Hause. Abends kamen noch ein paar Freunde, mit Torte und Bier. Das Handy hat sich an dem Tag heissgelaufen: Unsere Kinder und Enkel erfreuten uns mit Videos und „Besuch über Handy“. Alle hatten sich eingeschaltet und wir konnten über eine Stunde miteinander plaudern und uns sehen. Die Technik ist doch grossartig! Ja, und ich fand Marcelos Ring wieder, der bei all den Umzügen verschwunden war. Wir hoffen, dass wir nächstes Jahr die Feier mit ALLEN nachholen können. 51 Jahre sind doch auch nicht schlecht!
Eine traurige Nachricht: Schon fast im sechsten Monat verlor Malena, die Frau von Ricardo, ihr Baby. Alle hatten wir uns so über die Schwangershaft gefreut, weil ihr kleiner Sohn Rafael schon 6 Jahre alt ist. Und dann traten Probleme auf, und obwohl sie zu Spezialisten nach Resistencia fuhren, konnte nichts mehr gemacht werden.
Bilder und die Unterschriften werden als Anlage über die Galerie gepostet.
In der Landschule CEREC , wo Andres´ als Lehrer arbeitet und für die Produktion zuständig ist, gab es zwar keinen Unterricht aber die Arbeit auf dem Land musste auch ohne Schüler gemacht werden. Alle Lehrer und auch der Direktor packten mit an und vom Verkauf der Produkte konnten Reparaturen ausgeführt werden. Trotz Einschränkungen konnten wir Gemeindearbet machen, nur nicht wie gewohnt.
Wir verstehen nicht sehr viel von all den neuen Techniken, aber wenigsten kann Marcelo jeden Tag eine Kurzpredigt aufnehmen und über WhatsApp versenden. Was wir anfangs nur für unsere Gemeinde gedacht hatten, hat sich unglaublich vermehrt.
Fünf verschiedene Radios im ganzen Land senden die Audios, und Marcelos Kurzpredigten von etwa 12 bis 15 Minuten werden von hunderten von Menschen gehört. Sie gehen bis nach USA, Bolivien, Peru, Deutschland und seid ein paar Tagen sogar nach Süd Afrika. DAS EVANGLIUM WIRD BIS ANS ENDE DER WELT GEPREDIGT.
Familien und kleine Gruppen tun sich zusammen, um gemeinsam ein Audio zu hören, darüber zu sprechen und zu beten.
Auch eine Pandemie kann das EVANGELIUM NICHT AUFHALTEN.
Seit Kurzem haben wir die Erlaubnis Gottesdienste mit jeweils 30 Personen zu feiern, natürlich mit Maske, Abstand und Gelalkohol. Wir haben zwei Uhrzeiten pro Sonntag und am Mittwoch Gebetsstunde.
Der lokale Fernsehsender bietet weiterhin den Pastoren jeden Samstag ein ganze Stunde kostenlos für einen Gottesdienst an. Alle paar Wochen hat Marcelo die Gelegenheit in diesem Gottesdienst zu predigen, was er mit Begeisterung tut.
Zum Schluss noch zwei positive Nachrichten:
In der 50.Vollversammlung der OEA, (Organisación Estados Americano) wurde der 27. Oktober zum TAG der RELIGIONSFREIHEIT erklärt, und das beinhaltet auch, dass die Eltern das Recht haben, ihren Kindern ihre Werte zu vermitteln.
Ja, und der 31.Oktober wurde in Argentinien zum Tag der EVANGELISCHEN KIRCHEN erklärt.
Diesmal ist der Freundesbrief ziemlich lang geworden, aber da er viele Fotos hat, ist er schnell zu lesen.
GANZ HERZLICHE GRÜSSE aus EL COLORADO, ARGENTINIEN und GOTT BEFOHLEN
EURE UTA u. MARCELO