30. August 2021 | erlebt

Anmerkungen zur Situation und Gebet für Afghanistan

Die Nachrichten vom 15.August 2021 und den darauffolgenden Tagen, dass die radikal-islamischen Taliban innerhalb kurzer Zeit die Macht in Afghanistan übernommen haben, machen uns große Sorgen.

In unserer Gemeinde gibt es seit über 20 Jahren eine Afghanische Gemeinschaft. Christinnen und Christen treffen sich zum gemeinsamen Gebet, Bibellesen und Gottesdienst.
Gemeinsam mit ihnen sind wir besorgt um die Zukunft ihrer Angehörigen und Freunde, die in Afghanistan leben und um die gesellschaftliche Zukunft des Landes.

Wir beten für unsere Politiker:innen, dass sie Wege und Möglichkeiten finden, auf diplomatischem Weg helfend zum Wohl aller Menschen in die Situation einzugreifen.

In den vergangenen Wochen haben wir in unserer Gemeinde Qorban Sultani kennengelernt. Er ist afghanischer Herkunft und lebt in Mettmann.
Er hat gerade das Pastorale Integrations- und Ausbildungs-Programm des BEFG absolviert und wir überlegen, wie sein Weg und der Weg der EFG Altona zusammenfinden können.
Qorban ist in großer Sorge, dass die Menschen seiner Volksgruppe, die schon Ende der 1990er-Jahre verfolgten Hazara, „unter Druck gesetzt und getötet werden, auch, weil sie an Bildung und Demokratie glauben.“
Qorban geht davon aus, dass man auch anderen Volksgruppen, die in der Minderheit sind, ihre Rechte nehmen wird. „Meine Familie und die Menschen, die ich kenne, haben Angst vor der Zukunft, ob und wie sie überleben werden.“

Qorban bittet unsere und auch andere Gemeinden um Gebet. Beten wir für Menschen in Afghanistan, „die ihre Heimat, ihren Besitz und liebe Menschen verloren haben; für die Christen, dass sie unter dem Druck ihren Glauben behalten; dass die Menschen die Liebe Jesu kennenlernen, damit sie mit sich, mit Gott und anderen Menschen Frieden haben.“
Auch afghanische Christinnen und Christen in Deutschland brauchen unser Gebet und unsere konkrete Hilfe.
Qorban hofft, „dass wir uns weiter auf Gott verlassen und nicht selber die ganze Sorge tragen, dass wir durch die Last nicht in Depression geraten und auch, dass die afghanischen Christen allen – unabhängig von ihrer Herkunft – mit Respekt und Akzeptanz begegnen.“


Seit dem 15.August erhält unserer Gemeinde viele Presseanfragen bzgl. der Situation in Afghanistan und zu in Deutschland lebenden Afghan:innen.
In Absprache mit den Verantwortlichen der Afghanischen Gemeinschaft haben wir entschieden, keine Interviews oder Stellungnahmen abzugeben.
Dies geschieht vor allem zum Schutz unserer afghanischen Mitchrist:innen. Wir bitten um Verständnis.
Wer konkret helfen möchte, kann dies z.B. dadurch tun, dass er/sie sich beim Pastor der Christuskirche meldet.
Wir suchen immer Leute, die sich um Behördengänge mit und für die Afghan:innen kümmern.
Zudem freuen wir uns über persönliche Kontakte, damit unsere Sprache leichter erlernt werden kann.