4. Juni 2020 | erlebt

Von ‘Nähe’ bis ‘Kaffee am Morgen”: Ein Bild für den Heiligen Geist

Im Rahmen des Pfingstgottesdienstes am 1.Juni wurden die vor den Handys und Bildschirmen sitzenden GottesdienstbesucherInnen aufgefordert, sich an der Predigt zu beteiligen.
Es ging darum, das Bild für den Heiligen Geist, das man selbst gerne nutzt, mitzuteilen.
Der Evangelist Lukas verwendet in seinem Bericht vom Pfingstgeschehen die  Bilder ‘Wind’ und ‘Feuer’.

Hier sind die Nennungen, die während des Streaming-Gottesdienstes per sms oder whats app ankamen:

Nähe
Sanft
Natur

Liebe
Musik
Sonne

Wärme
Frieden
Klarheit
Hoffnung
Gesundheit
Innere Ruhe

Geborgenheit
Herzenswissen

Das warme Wasser
Freudige Erwartung

Gottes Geist ist wie ein Umarmung von Gott.
Wolken – ich schaue in den Himmel und sehe dort Lebendigkeit.
Der erste Kaffee am Morgen, er erfreut erfrischend zu Hause und belebend.
Es sind meine Pfingstrosen auf meinem Tisch und das Zwitschern der Vögel.
Die Weite des Meeres erinnert ich an die Größe Gottes und die Freiheit in ihm.

Der Heilige Geist kommt mir vor wie ein Wörterbuch oder ein Simultan-Übersetzer.
Der See – oft unruhig aber auch harmonisch mit der Sonne und dem Himmel verbunden.
Verständnis von dem, was ich gerade in der Bibel lese und auch Gedanken , die mir helfen, andere zu verstehen.

Nach der Nennung einiger Bilder im Rahmen der Predigt, ging die Predigt wie folgt weiter:

“Was der Evangelist Lukas z.B. mir, dem “Sonnen-Bild-vielleicht-Wohlfühl-Christen-Carsten” ins Stammbuch schreiben will, ist schlicht und einfach:
Gottes Geist will dich Warmduscher nicht bedienen!
Wenn Gottes Geist weht, dann zuckt man erstmal kurz zusammen, wie unter einer kalten Dusche – huch ….

Denn Gottes Geistes-Gegenwart, lässt zumindest die Menschen an Pfingsten in Jerusalem genau wie  schon bei der Gottesoffenbarung  am Sinai  – Zitat aus dem 2.Buch Mose  – „erschrecken“ (Ex19,16) bzw.,  Zitat aus der Apostelgeschichte, „entsetzen“ (V. 7), Zitat: sie ‚verwunderten sich‘, sie wurden ‚ratlos‘.

Wenn auf Erden Himmlisches passiert, wenn der Geist wirkt, dann ist man erstmal …. verwundert, … ‚normal ist das nicht‘.

Liebe Gemeinde! Anders formuliert: Das Pfingstfest ist kein Normal- oder Dauerzustand. Ja, wir haben den heiligen Geist – da kann man wirklich ganz leicht den Selbsttest machen: Glaubst du, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist? Dass du Gottes ‚Kind‘ bist? Wenn die Antwort ‚Ja‘ ist, dann  ist klar: Der Heilige Geist wirkt in dir!
Der Heilige Geist ist am Wirken. Heute wie damals.  Nein, es geht wirklich nicht um die spektakulären Beschreibungen.
Wir bitten am heutigen Pfingsttag auch nicht erneut um Gottes Geist, damit endlich mal wieder was los ist …
Ja, na klar, kann ich das nachvollziehen, auch gerade und jetzt in unserem etwas ausgebremsten Alltag, die Sehnsucht:
„Ach, wenn es doch mal in meinem Alltag oder im Gemeindeleben so  ein richtiges Brausen gäbe, wenn wir alle doch mal wieder so richtig Feuer und Flamme wären …”
Aber das ist nicht das Anliegen des Pfingstfestes und – soweit ich das verstehe – eben auch nicht das des Heiligen Geistes.
Es geht nicht darum, dass bei uns persönlich oder in der Gemeinde was los ist.
Und bei aller Sehnsucht: Wir können Gottes Geist auch nicht vom Himmel zerren.
Es ist und bleibt ein Wunder, wenn Gottes Geist weht.
Und der weht, nach Jesu Aussagen wo er will. Nicht, wo wir wollen.
„Der Wind weht, wo er will und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht woher er kommt und wohin er fährt.
So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren wird.“