100 JAHRE CHRISTUKIRCHE Zeittafel
rBaubeginn am 8. August 1913 nach dem Entwurf des Architekten J.W.Lehmann
Einweihung am 8. August 1915
Am 25. Juli 1943 werden Kirche und Gemeindehaus ausgebombt.
Von 1953 bis 1957 werden Gemeindehaus und Kirche nach und nach wieder aufgebaut.
Den Kirchenraum gestalten der Architekt Werner Kallmorgen und der Bildhauer Klaus Luckey
Wiedereinweihung am 12. Mai 1957
Der Kirchenraum
Auf den ersten Blick unterscheidet sich der Gottesdienstraum von 1957 in seiner schlichten Strenge erheblich vom holzgetäfelten Prachtbau von 1915.
Auf den zweiten Blick fällt ins Auge: Kallmorgen übernimmt die theologische Aussagen, die im Entwurf Lehmanns zum Ausdruck kommen. Luckey unterstreicht sie mit der abstrakten Symbolik.
Die Apsis verweist auf die göttliche Sphäre: Von Gott kam Jesus Christus zu unserer Erlösung.
Die im Halbkreis versammelte Gemeinde konzentriert sich auf diesen Bogen und führt ihn weiter. Sie blickt auf die hohe Kanzel mit dem Christusmonogramm: „Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist,welcher ist Jesus Christus“(1Korinther 3,11) Seit vielen Jahren lädt die in der Apsis angebrachte aktuelle Jahreslosung der Malerin Marion Bischke-Heimes zu Betrachtung und Andacht ein. Vormittags während des Gottesdienstes fällt Sonnenlicht durch das rechte Fenster, bis 1943 durch eine Auferstehungsszene hindurch, im linken Fenster war Jesus am Kreuz zu sehen, zwei Darstellungen im Stil jener Zeit.
Die Kanzel zwischen Apsis und versammelter Gemeinde erinnert:
„So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi“(Römer 10,17)
Die Kanzel, darunter das Taufbecken, und davor der Abendmahlstisch erklären in ihrer Anordnung,was Kirche ihrem Wesen nach ist.
Zur Kanzel
Durch die Verkündigung des Evangeliums Jesu Christi werden Menschen bewegt nach Gott zu fragen. MEINE SEELE IST STILLE ZU GOTT las der Gottesdienstbesucher bis 1943, wenn er auf die Frontwand schaute, und ebenso an der Kanzel JESUS LIEBT DICH: Denn durch den Glauben an Jesus Christus werden wir zu Gottes Kindern (Galater 3,26). Das bezeugt jetzt das Christusmonogramm.
Zum Taufbecken
DIE SEIN WORT ANNAHMEN LIESSEN SICH TAUFEN.
Dieses Wort aus der Apostelgeschichte (2,41) stand früher an der Rückwand des Taufbeckens. Jetzt erinnert das Symbol des Heiligen Geistes an der selben Stelle an Bedeutung und Praxis der Taufe, wie sie zum Beispiel Julius Köbner 1849 in einem Lied zum Ausdruck bringt: „Lasst uns tun, was er geboten,weil wir lebendig aus den Toten ihm leben, in ihm selig sind! Er ist uns vorangegangen, hat selbst die Taufe einst empfangen,und ihm sind wir nun gleichgesinnt. Er ist’s, der taufen heißt in sein Sterben. Uns reißt sein Tod aus aller Not!Wir glauben, was er uns gebot!“ Die Taufe wird nach neutestamentlicher und altkirchlicher Sitte in der Regel durch Untertauchen vollzogen.
Zum Abendmahlstisch
Der sitzenden Gemeinde wird Brot und Wein an die Plätze gebracht. Die Gemeinschaft am Tisch des Herrn erinnert an den Tod Jesu für uns und weist auf die Freude im zukünftigen Reich Gottes hin.
Wie im einstigen Prachtbau, so auch im jetzigen Kirchenraum: Die neutestamentliche Beschreibung der Gemeinde geht ein in die Architektur und die künstlerische Gestaltung:
„Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet“ (Apostelgeschichte 2,42)