‚Meine 2 Gesichter‘ – ein erster Bericht
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Auf dem Gelände der Christuskirche ist es in den vergangenen Wochen recht ruhig zugegangen. Sämtliche Veranstaltungen wurden eingestellt und selbst sonntagmorgens bleiben die Kirchentüren verschlossen.
Vor den Kirchentüren spielt sich jedoch jede Menge Leben ab.
Immer schön auf Distanz und mit Abstand: Stadtteilleben eben. Einige wohnungslose Hamburger treffen sich regelmäßig ab ca. 9 Uhr vor der Kirche. Gut zwei Stunden später gesellen sich je nach Marktlage auch Drogendealer dazu. Nicht jeden Tag, aber regelmäßig. Und dann kommen auch recht regelmäßig die Ordnungshüter. Dann ist der Platz vor der Kirche wieder ganz schnell leer.
Wenn dann Passanten an der Kirchen vorbeischlendern oder Nachbarn auf dem Weg zum Einkaufen sind, dann setzen sie sich manchmal auf die Parkbänke vor der Kirche.
Oder werden aufmerksam auf ‚Meine2Gesichter‘. Einige Nachbarn sind auch ganz gezielt gekommen, weil sie auf nachbar.de vom Fotoprojekt gelesen haben und die Idee toll finden.
Seit Anfang dieser Woche ergeben sich hin und wieder nette Begegnungen und Gespräche über Gott und die Welt, immer aber gibt es interessante Fotos. Jedere Mensch ist interessant anzusehen. Jeder Mensch ist ein Original: Das Kind, das mit seinem Opa vorbeikommt, der Wohnungslose, die Mitarbeiterin einer Arztpraxis, der überzeugte Atheist und das langjährige Gemeindemitglied. Die Begegnungen vor der Kirche sind ebenso wertvoll wie Begegnungen in der Kirche.
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Auf abenteuerliche Weise wurde ein Verkaufsanhänger über die Treppen vor dem Innenhof vor die Kirche gestellt. Er wird als Rückwand eines mobilen Fotostudios genutzt. Die Gäste, die sich fotografieren lassen möchten, stellen sich vor den Verkaufsanhänger. Die Blitzlage und der Fotograf stehen vor dem Anhänger. Mehrere hundert Mal hat es in den vergangenen Tagen vor der Kirche geblitzt. Mittlerweile waren ca. 50 Personen zu Gast. Die Begegnungen machen Spaß, man lernt die Nachbarschaft kennen und alle, die mitmachen freuen sich sehr über die Aktion.
Am Dienstag gab es zunächst technische Anlaufschwierigkeiten. Im Laufe des Tages hatten sich diese dann aber aufgrund engagiertem Einsatz eines Mitarbeiters glücklicherweise erledigt. Seit Mittwoch dieser Woche konnte ‚ganz normal fotografiert werden‘.
Dass die Fotoaktion eine zweite Woche stattfindet war angedacht. Nach den ersten drei Tagen wird sie nun offiziell verlängert. Auch vom 12.-15.Mai wird das Fotostudio noch von jeweils 11-16 Uhr vor der Kirche zu finden sein.