23. März 2020 | erlebt

Zwei Dinge, die mich zuversichtlich stimmen. Andacht von Henning Worreschk.

Zwei Dinge stimmen mich an diesem Morgen zuversichtlich:

Zum einen genieße ich das schöne Wetter. Das helle Sonnenlicht, passend zum Frühlingsanfang am vergangenen Freitag (habt Ihr daran gedacht?) vertreibt trübe Gedanken und lässt uns aufatmen. Nur die Temperatur darf sich gerne noch etwas steigern. Dieser schöne Tag lädt zu einem Rundgang oder einer Radtour durch die Natur ein – aber bitte mit dem gebotenen Sicherheitsabstand zu den Mitbürgern!

Zum anderen hat mich am vergangenen Samstag das neutestamentliche Bibelwort in den Losungen wieder ganz neu angesprochen:

Der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren (Phil 4,7). 

Der innere Friede, den Gott uns schenkt, umschließt uns von allen Seiten. Sein Friede überragt unseren Verstand und reicht tiefer als unsere Gefühle. Das bedeutet nicht, dass wir alles, was wir nicht verstehen, unkritisch hinnehmen müssen. Es heißt auch nicht, dass wir unsere Gefühlsregungen unterdrücken müssen. Nein, alles, was uns als Menschen ausmacht, unser „Fühlen, Wollen und Verstand“ (P. Strauch) ist in Gottes Frieden bewahrt und geborgen. Unser guter Vater trägt und schützt uns, wenn wir die Welt nicht mehr verstehen, wenn unser Verstand an seine Grenzen kommt, wenn unsere Gefühle uns überwältigen. Ihm dürfen wir uns Tag für Tag anvertrauen, auch hier und heute  – und morgen.

Übrigens: Viele haben sicher einen anderen Wortlaut im Ohr: Der Friede Gottes bewahre eure Herzen und Sinne.  Die revidierte Lutherbibel übersetzt jedoch näher am Urtext: Der Friede Gottes wird euch bewahren .Dieser Friedensgruß ist also nicht nur eine Bitte, schon gar nicht bloß ein „frommer Wunsch“, sondern er ist eine verlässliche Zusage:

Der Friede Gottes,

der höher ist als alle Vernunft [und tiefer als unsere Gefühle],

wird eure Herzen und Sinne in Christus Jesus bewahren.

Ich wünsche jeder und jedem von uns heute (mindestens) ein Zeichen der Treue Gottes.

 

Euer Hennig Worreschk

Bild: unsplash